zwei lachende Mädchen mit Brille

Kinderbrillen

Was macht eine gute Kinderbrille aus?

Brillenfassung - was ist zu beachten?

Kind setzt einem anderen Kind eine Brille auf

Eine Kinderbrille sollte komfortabel und sicher sein. Auf den Punkt gebracht - sie sollte so leicht und flexibel wie möglich sein um kleinere Hoppalas heil zu überstehen und auch für lebhafte Kinder bei jeder Aktivität perfekt sitzen. 

wichtige Anforderungen an eine Kinderbrillenfassung:

  • strapazierfähige Materialien, wie Titan, Edelstahl oder spezielle Kunststoff-Fassungen
  • Federscharniere
  • flexible Bügel und Nasenstege


Darf das Kind aus dieser Vorauswahl seinen Favoriten selbst aussuchen, wird die Brille besser akzeptiert und mit Stolz getragen.


Worauf gilt es bei den Details zu achten?

  • Rahmengröße
    Als grobe Faustregel gilt: Das Brillenglas ist idealerweise etwa so groß wie die Augenhöhle bemessen. Das heißt, in der Breite sollte das Brillenglas maximal bis an den Schläfenrand reichen, in der Höhe vom Rand der Augenbraue abwärts liegen der Rahmen bzw. das Glas nicht im Bereich der Wange an.
     
  • Der optimale Brillensitz – ein Balanceakt 
    Um ein angenehmes Tragegefühl zu erreichen, müssen die Bügel die Brille in stabiler Position halten – und zwar ohne hinter dem Ohr zu drücken. Hier sind Spiralbügel („Sportbügel“) oft die idealen Partner für Kinder aller Altersgruppen. 

    Und was tun, damit auch auf dem Nasenrücken alles hält?
    Die Antwort sind meist Sattel- oder Schlaufenstege, besonders für Kinder, deren Nasenrücken eher flach und daher nicht sehr ausgeprägt sind. Für die größeren sind Gelpads empfehlenswert.


Welche Gläser sollen verwendet werden? 

Die Vorteile eines hochwertigen Kunststoffglases überwiegen und machen es zu einem sicheren Begleiter von Kinderaugen. 

Kunststoff- oder Silikatglas – pro und contra

  • Gebrauchsspuren
    Vorzugsweise Kunststoffgläser mit einer gehärteten Oberflächenversiegelung zum Schutz gegen Zerkratzen wählen. 
    Silikatglas ist auch ohne zusätzliche Beschichtung relativ resistent gegen Kratzer.
     
  • Bruchsicherheit
    Im Vergleich zu Silikatglas zeichnen sich Kunststoffgläser durch höhere Bruchsicherheit, minimale Splittergefahr und somit geringes Verletzungsrisiko aus.
     
  • UV-Schutz
    Ein weiterer Vorteil eines Kunststoffglases ist der materialeigene UV-Schutz (UV400 - je nach Brechungsindex des Materials bis zu 100%). 
    Silikatgläser bieten im Gegensatz dazu keinerlei materialspezifischen UV-Schutz, sondern müssen durch eine zusätzliche Beschichtung aufgerüstet werden!
     
  • Gewicht
    Was Leichtigkeit angeht, haben Kunststoffgläser eindeutig die Nase vorn! Der Gewichtsunterschied ist bereits bei geringer Dioptrienzahl spürbar. 
     

Welche Beschichtung macht Sinn?

Unbedingt empfehlenswert ist eine hochwertige Entspiegelungsbeschichtung, um Reflexionen des Umgebungslichts an der Glasinnenfläche zu vermeiden. Das beugt raschem Ermüden der Augen vor und unterstützt ein optimales Seherlebnis. 

Spezialhärtung ist keine Wunderwaffe gegen zerkratzte Gläser, aber gerade bei Kunststoffgläsern sinnvoll – besonders bei ruppigem Umgang mit der Brille.

Nicht empfehlenswert sind Blueblocker-Beschichtungen für Kinder, da es zu veränderter Farbwahrnehmung kommen kann.


Sonnenschutz für junge Augen

Zwei Mädchen mit Sonnenbrille

Egal ob mit oder ohne optische Gläser – Sonnenbrillen für Kinder und Jugendliche müssen höchste Qualitätsstandards erfüllen, um die sensiblen und noch in der Entwicklung befindlichen Augen bestmöglich vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. 

Sonnenbrillen sollten regelmäßig auf feinste Risse und Kratzer in den Gläsern kontrolliert werden, da solche Schäden den UV-Schutz massiv beeinträchtigen können, wodurch die empfindliche Netzhaut den aggressiven Strahlen schutzlos ausgesetzt wäre. Hier hilft nur sorgsamer Umgang und regelmäßiges Erneuern.

Tönungen oder phototrope (selbsttönende) Gläser gehören nicht in Kinderbrillen. Letztere steigern wider Erwarten eher die Blendeempfindlichkeit, da keine ausreichende Verdunkelung erzielt werden kann. Tönungen können die Farbwahrnehmung verfälschen und somit besonders bei jüngeren Kindern die Entwicklung des Farbsehens beeinträchtigen.
 

Die Intensität der Verdunkelung sagt nichts über den UV-Schutz aus! 

Nur zertifizierte Sonnenbrillen garantieren hochwertigen Schutz – Finger weg von potenziellen Fälschungen!


Eingewöhnungsphase - die ersten Tage mit der neuen Brille

Je konsequenter die Brille getragen wird, desto schneller entspannt sich das Sehgefühl in allen Distanzen. In dieser Zeit sind auch kreative Ideen der Eltern hilfreich, wie zum Beispiel Belohnungssysteme, damit das Aufsetzen der Brille schnell zur Selbstverständlichkeit wird.
Nach ein bis zwei Wochen sollten Kind und Brille ein gut eingespieltes Team sein.
 


Häufige Statements

„Ich seh‘ aber ohne Brille genauso gut!“ 
Ähnliche Aussagen sind häufig von Kindern zu hören, denen die Brille zur Korrektur einer moderaten Weitsichtigkeit (Hyperopie) verordnet wurde. Grund für die Brillenverordnung ist meist nicht eine reduzierte Sehleistung, sondern die langfristige Überanstrengung der Augen. Die Brille entlastet das Auge und fördert somit die Konzentrationsfähigkeit, beugt Kopfschmerzen vor und verhindert rasche Ermüdung im Schulalltag. Bitte unterstützen Sie Ihr Kind mit reichlich Motivation, bis es sich an das Tragen der Brille gewöhnt hat.
 

„Ich seh‘ mit der Brille nur in der Nähe gut, weiter vorne ist alles verschwommen.“
Auch diese Feststellung kommt oft von Kindern, die erstmalig eine Brille zur Korrektur der Weitsichtigkeit verordnet bekommen. Das Auge braucht eine gewisse Zeit, um sich an das neue Sehen zu gewöhnen und das bisher angespannte Schauen lockerer anzugehen. Bis dahin braucht ihr Kind wahrscheinlich immer wieder eine aufmunternde Erinnerung ans Brillentragen. 
 

„Mein Kind kann sich einfach nicht an die neue Brille gewöhnen.“
Kontrollieren Sie Ohren, Schläfen und Nase auf Druckstellen. Auch bei Schmerzen muss der Optiker den Brillensitz verbessern.
Der Brillensitz ist in Ordnung, aber das Brillentragen bleibt ein Streitthema? Bitten Sie Ihren Optiker, Brillenwerte und Zentrierung der Gläser nochmals genau nachzumessen.