• Abducensparese

    Lähmung des 6. Hirnnervs. Dadurch kann das betroffene Auge nicht mehr nach außen bewegt werden. Es entsteht eine Innenschielstellung. Weiters kommt es zu Doppelbildern, die beim Blick in Zugrichtung des betroffenen Muskels zunehmen. 

  • Abkleben

    Therapeutische Maßnahme. Zur Förderung der Sehentwicklung wird ein Auge mittels speziellem Pflaster abgeklebt. 

  • Ablatio retinae

    Netzhautablösung, geht meist mit Wahrnehmung von Schatten, Rußregen und Blitzen einher.

  • Achromatopsie

    Farbenblindheit

  • Akkommodation

    „Scharfstellmechanismus des Auges”, durch Formveränderung der Augenlinse kann in verschiedenen Distanzen scharf gesehen werden. Besonders wichtig, um nahe Objekte scharf sehen zu können

  • Akkommodatives Schielen

    Innenschielstellung der Augen, die durch Aktivierung des Fokussiersystems der Augen (siehe Akkommodation) ausgelöst oder verstärkt wird. Die Größe des Schielwinkels wird durch das Tragen der richtigen Brille verringert.

  • Albinismus

    Erbkrankheit. Es handelt sich um eine Prigmentstörung. Typische Kennzeichen sind helle Haut, weißblonde Haare, blassblaue bis rötliche Augen, bedingt durch fehlende Melaninbildung in der Haut, den Haaren und Augen. Ist nur das Auge betroffen, wird dies als okulärer Albinismus bezeichnet. 

  • Alphabet-Phänomen

    Beschreibung der wechselnden Schielwinkelgrößen im Auf- und Abblick. Es werden die Buchstaben A, V, X, Y usw. verwendet. 

  • Alternierendes Schielen

    Im Gegensatz zum einseitigen Schielen, kommt es hier zu einem abwechselnden Schielen des rechten und linken Auges. Die Gefahr, eine schwerwiegende Schwachsichtigkeit (siehe Amblyopie) zu entwickeln, ist somit deutlich geringer. 

  • Alterssichtigkeit

    Auch Presbyopie genannt. Im Laufe des Lebens verliert das Material der Augenlinse seine Flexibilität. Dadurch wird das Scharfstellen naher Gegenstände erschwert. Sobald diese Entwicklung die Lesefähigkeit beeinträchtigt, sollte eine Lesebrille angepasst werden. Die Presbyopie wird meist ab dem vierzigsten Lebensjahr spürbar. 

  • Amaurose

    (komplette) Blindheit eines Auges oder auch beider Augen. Am betroffenen Auge ist keinerlei Lichtwahrnehmung mehr vorhanden. 

  • Amblyopie

    „faules Auge“/Schwachsichtigkeit. Ist eine Sehminderung aufgrund eines Entwicklungsdefizites des betroffenen Auges, obwohl das Auge organisch gesund ist. Ursache ist meist ein Schielen oder eine unkorrigierte Fehlsichtigkeit. Behandelt wird eine Amblyopie mittels Okklusionstherapie (= Abkleben des guten Auges). Der Erfolg der Okklusionstherapie hängt maßgeblich vom Alter des Kindes und der konsequenten Durchführung ab. Ab dem zehnten Lebensjahr besteht kaum noch Aussicht auf Behandlungserfolg. 

  • Ametropie

    Fehlsichtigkeit/Brechungsfehler des Auges. 

  • Amsler-Netz

    Ein quadratisches Gitter-Netz. Untersuchungsmethode der Retina, dient auch der Selbstkontrolle. Es wird auf  Wahrnehmungsveränderungen wie Verzerrungen oder Unterbrechungen in den Gitterlinien geachtet.

  • Anamnese

    Erhebung der Krankengeschichte.

  • Aniridie

    Das Fehlen der Iris (Regenbogenhaut), ist meist angeboren und geht mit extremer Lichtempfindlichkeit einher. 

  • Aniseikonie

    Die Wahrnehmung unterschiedlich großer Bilder beider Augen. Dieser Größenunterschied kann zu Problemen des beidäugigen Sehens führen. 

  • Anisocorie

    Unterschiedlich große Pupillen.

  • Anisometropie

    unterschiedlich starke Brechungsfehler beider Augen, also deutlicher Unterschied zwischen der Dioptrienzahl beider Augen. 

  • Aphakie

    Das Fehlen der Augenlinse, entweder angeboren, nach Trauma oder Operation

  • Asthenopie

    Überbegriff für Beschwerden, die durch das Sehen bedingt sind. Darunter fallen Ermüdung der Augen, Kopfschmerzen, Doppelbilder, Verschwommensehen, Fokuswechselprobleme, müde, brennende, trockene Augen oder auch hüpfende Buchstaben. Diese Beschwerden werden durch erhöhte Belastung der Augen ausgelöst. Ursachen sind meist unkorrigierte Brechungsfehler (Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung), Akkommodationsstörungen oder Schielneigungen. Therapie erfolgt durch Anpassung einer korrekten Brille (z.B. Einstärken-, Gleitsicht-, Prismenbrillen)

  • Astigmatismus

    „Stabsichtigkeit“, Hornhautverkrümmung. Die Hornhaut ist in einer Ebene stärker gekrümmt als in der anderen. Dadurch wirkt der Seheindruck verzerrt oder verwischt. Dieser Brechungsfehler wird durch zylindrische Brillengläser ausgeglichen

  • Atropin

    Augentropfen, die zu einer Erweiterung der Pupille und einer vorübergehenden Lähmung des Fokussierungssystems der Augenlinse führen. Werden unter anderem zur exakten Dioptrienmessung verwendet. In extrem verdünnter Dosierung wird es auch in der Therapie rasch zunehmender Kurzsichtigkeit eingesetzt.

  • Augenhintergrund

    Bezeichnet die innere Oberfläche des Augapfels. Dazu zählen insbesondere Netzhaut (besonders Sehzentrum = Makula), Sehnervenkopf (Papille) und die versorgenden Blutgefäße. 

  • Augenmotilität

    Augenbeweglichkeit; Bewegung der Augen in alle Richtungen

  • Augenmuskel

    Die 6 äußeren Augenmuskel ermöglichen die Bewegung der Augen. 2 innere Augenmuskel steuern das Scharfstellen (Akkommodation) sowie die Pupillengröße. 

  • Augenmuskel-Operation

    Operation an den Augenmuskeln, um ein Schielen zu beheben, einen Schielwinkel zu verkleinern oder um Doppelbilder auszugleichen. Eine Schiel-OP kann bei Patienten jeden Alters durchgeführt werden. 

  • Augenmuskellähmung

    Wird die versorgende Nervenbahn eines Augenmuskels entweder in ihrem Ursprungskern (zentral) oder in ihrem Verlauf (peripher) geschädigt, kann der Muskel entweder nicht mehr mit voller Kraft oder überhaupt nicht mehr arbeiten. Eine Augenbewegungsstörung ist die Folge. Je nach Lokalisation und Schwere der Schädigung kann sich die Bewegungseinschränkung auch wieder ganz oder teilweise regenerieren.

  • Augenpflaster

    Pflaster, das in Form und Aufbau speziell für die Anwendung am Auge entwickelt wurde.

  • Augenzittern

    auch Nystagmus genannt. Die Augen machen unkontrollierbare, ruck- oder pendelartige Bewegungen. Nystagmus kann angeboren oder erworben sein. Ein erworbenes Augenzittern geht meist mit Oszillopsien (Scheinbewegungen der Umwelt) einher. 
    Die Sehschärfe kann je nach Ursache normal oder deutlich reduziert sein.

  • Außenschielen

    permanente oder zeitweise auftretende Fehlstellung eines Auges nach außen.

  • Autorefraktometer

    Gerät, welches die Dioptrienzahl des Auges messen kann.

  • Ätiologie

    beschäftigt sich mit den Ursachen und auslösenden Faktoren einer Erkrankung.

  • Bagolini-Streifengläser

    Untersuchungshilfsmittel um die Qualität des beidäugigen Sehens (Zusammenarbeit beider Augen) zu beurteilen. 

  • Beidäugiges Sehen
  • Bell-Phänomen

    Aufwärtsdriften der Augen bei Lidschluss. Schutzmechanismus. 

  • Bifokalbrille

    Zweistärkenbrille, Fern- und Nahteil sind durch eine sichtbare Übergangskante getrennt.

  • Bildschirmarbeit

    Arbeitsplatz an dem entweder durchschnittlich mehr als 2 Stunden durchgehend oder täglich insgesamt durchschnittlich mehr als 3 Stunden am Bildschirm verbracht werden. (ArbeitnehmerInnenschutzgesetz ASchG, ÖGB Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH (Hrsg.), Bundesgesetz über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Wien, 2001.) 

  • Bildschirmarbeitsplatzbrille

    spezielle Mehrstärkenbrille, die für die PC-Arbeit angepasst wird. Meist erst ab einem gewissen Alter (>40 Jahre) notwendig. 

  • Bindehaut

    auch Konjunktiva genannt. Eine dünne Schleimhaut, die Lidinnenflächen und Lederhaut („das Weiße vom Augapfel“, Sklera) vor Verletzungen und Krankheitserregern schützt.

  • Binokular

    mit beiden Augen gleichzeitig sehen.

  • Binokularsehen

    Das Gehirn kann die Bilder beider Augen exakt überlagern und zu einem dreidimensionalen Bild verarbeiten (fusionieren). Dafür müssen einige Voraussetzungen gegeben sein (z.B. gute Sehschärfe, kein Schielen und normale Augenbeweglichkeit).

  • Blaulichtfilter

    Blaues Licht umfasst den Wellenlängenbereich von 380-500nm (kurzwellig und daher energiereich). Es beeinflusst das Wohlbefinden und den Tag/Nacht Rhythmus. Der Blaulichtfilter blockiert einen Teil des blauen Lichts.

  • Blepharochalasis

    Schlupflider, auch Dermatochalasis genannt. Altersbedingte oder krankhafte Erschlaffung von Haut und Bindegewebe des Oberlides.

  • Blinder Fleck

    Kleines, physiologisches Areal im Gesichtsfeld ohne visuelle Wahrnehmung. Entspricht der Stelle am Augenhintergrund, an der die einzelnen Sehnervenfasern zum Sehnerv gebündelt den Augapfel verlassen (Sehnervenkopf/Papille).

  • Blindheit

    Gemäß österreichischem Gesetz wird eine Person als blind eingestuft  gesetzlich vor, wenn die Sehschärfe weniger alsunter 2% (0,02) beträgt liegt, oder massive Gesichtsfeldausfälle vorliegen. 

  • Botox-Injektion

    in der Medizin wird extrem verdünntes Botulinum-Toxin zur gezielten Entspannung / Lähmung von Muskeln verwendet. Zum Beispiel auch als Therapie bei speziellen Schielformen.

  • Brechkraft

    Bezeichnet die Fähigkeit eines Materials, Licht zu brechen. Wird in Dioptrien (dpt) angegeben. 

  • Brechungsfehler

    Wird das Licht nicht optimal an Hornhaut und Linse gebrochen, ist das Bild auf der Netzhaut unscharf. Es liegt eine Fehlsichtigkeit vor.

  • Brillenadaptationszeit

    Es kann einige Zeit dauern, bis man sich an eine neue Brille gewöhnt hat. Diese Zeit wird als Brillenadaptationszeit bezeichnet.

  • Brown-Syndrom

    eine angeborene oder erworbene Augenbewegungsstörung. Es kommt zu einer Hebungseinschränkung des Auges, welches Richtung Nase bewegt wird. 

  • Brückner-Test

    Durchleuchtungstest; ophthalmologisches Untersuchungsverfahren zur frühzeitigen Erkennung von Fehlsichtigkeiten, Fehlbildungen und Augenerkrankungen. 

  • Bulbus

    Augapfel

  • Buphthamus

    krankhaft vergrößerter Augapfel

  • Cataract

    Grauer Star; Trübung der Augenlinse. Eine normale Erscheinung im Alter. Selten auch angeboren. Die betroffene Linse kann operativ entfernt werden und wird meist durch Implantation einer künstlichen Linse ersetzt.

  • Cephalea

    Kopfschmerzen

  • Chiasma

    Kreuzungsstelle der Sehnerven beider Augen im Gehirn. Es kreuzen jeweils die Hälfte der Fasern des Sehnervs eines Auges zur Gegenseite. 

  • Choroidea

    Aderhaut; Die Schicht zwischen Netzhaut (Retina, innerste Schicht) und Lederhaut (Sclera, äußerste Schicht) wird als Choroidea bezeichnet. Sie ist gefäßreich und dient der Versorgung der Netzhaut.  

  • Cornea

    Hornhaut; Die Hornhaut ist die vordere, klar-transparente Haut des Auges an der das Licht erstmals auf seinem Weg zur Netzhaut gebrochen wird. Sie ist frei von Blutgefäßen, wird jedoch durch eine Vielzahl an Nervenenden versorgt. Das macht sie zu einer der schmerzempfindlichsten Regionen des menschlichen Körpers. 

  • Cover-Test

    Abdecktest. Untersuchungsmethode, mit der durch abwechselndes Abdecken der Augen ein Schielen diagnostiziert werden kann. 

  • CPEO

    Abkürzung für chronisch progressive externe Ophthalmoplegie. Diese Erkrankung führt zu einer völligen Unbeweglichkeit der Augen. 

  • Crowding

    Trennschwierigkeiten; Eng beieinanderliegende Details können nicht mehr getrennt wahrgenommen werden. Dies fällt meist bei der Überprüfung der Sehschärfe auf.

  • CVI

    Abkürzung für “cerebral visual impairment” zu Deutsch “cerebrale visuelle Informationsverarbeitungsstörung”. Dabei handelt es sich um eine visuelle Wahrnehmungsstörung, bei der optische Reize im Gehirn nicht richtig verarbeitet werden können. Das Auge selbst ist organisch gesund. Mögliche Symptome sind Unkonzentriertheit, Unaufmerksamkeit oder Leistungsverweigerung. Das Schreiben auf der Zeile kann schwierig sein, Gegenstände werden öfters übersehen oder nicht gefunden. 
    (Dik, M., Gruber, H., Jaritz, G., Kowal, J., Mikosch, M., Schloffer, B. & Triffinopoulos, K. (2015). Das Kind mit Cerebralen Visuellen Informationsverarbeitungsstörungen CVI. Bundesministerium für Bildung und Frauen (Hrsg), Wien.) 

  • Cyclopentolat

    Augentropfen, die diagnostisch zur Erweiterung der Pupille und vorübergehenden Lähmung der Akkommodation eingesetzt werden.

  • Cycloplegie

    Lähmung der Akkommodation. Nur in Cycloplegie kann die Dioptrienmessung und somit die Brillenbestimmung (vor allem bei kleinen Kindern) exakt erfolgen. 

  • Dekompensation

    Durch zeitweise oder ständige Unterbrechung der Fusion wird z.B ein verstecktes Schielen sichtbar und kann nicht mehr bzw. schlechter ausgeglichen werden

  • Dekompression

    operative Druckentlastung (z.B. bei eEndokriner OrbitopathieO: orbitale Dekompression)

  • Deprivation

    In der Orthoptik versteht man Deprivation, die fehlende oder mangelhafte Reizversorgung der Netzhaut.  Ursachen sind beispielsweise eine angeborene oder früh erworbene Trübung der Linse, eine unkorrigierte hohe Fehlsichtigkeit oder auch ein angeborenes hängendes Oberlid. Ist dies bereits in der Kindheit der Fall, kann sich die Sehleistung nicht weiter entwickeln. Ansonsten ist Deprivation ein allgemeiner Begriff für Mangel oder Entbehrung. 

  • Diabetes mellitus

    „Zuckerkrankheit“., Stoffwechselerkrankung, die mit erhöhten Blutzuckerwerten einhergeht.

  • Diagnose

    Feststellen und Benennen einer bestimmten Krankheit.

  • Dioptrie

    physikalische Einheit, mit der die Brechkraft eines optischen Mediums angegeben wird. Die Stärke von Brillengläsern wird ebenfalls in Dioptrien angegeben (Dioptrie = Kehrwert der Brennweite in Metern).

  • Diplopie

    Doppelbilder können zeitweise oder auch ständig vorhanden sein. Sie können horizontal (nebeneinander), vertikal (übereinander) oder auch schräg versetzt sein. Liegen die Doppelbilder knapp aneinander, wird dies als Doppelkonturen oder Schatten wahrgenommen bzw. als Ineinander-Verschieben von Buchstaben. 

  • Divergentes Schielen (Divergenz)

    Schielen nach außen. 

  • Doppelbilder

    Diplopie. Doppelbilder können zeitweise oder auch ständig vorhanden sein. Sie können horizontal (nebeneinander), vertikal (übereinander) oder auch schräg versetzt sein. Liegen die Doppelbilder sehr knapp aneinander, wird dies eher als Doppelkontur oder Schatten wahrgenommen bzw. als Ineinander-Verschieben von Buchstaben.

  • Dreidimensionales Sehen

    auch 3D oder räumliches Sehen, der Fachbegriff lautet Stereopsis. Durch Überlagerung der Bilder beider Augen wird im Gehirn ein räumliches Bild errechnet.

  • Eineinhalbsyndrom

    Bewegungsstörung der horizontalen Augenbewegungen. Ein Auge kann weder nach rechts noch nach links blicken, das andere kann nicht nach außen gedreht werden. 

  • Einschleichfolie

    therapeutisches Hilfsmittel, auch Okklusionsfolie genannt. Die ablösbare, matte Folie wird auf das Brillenglas des sehstärkeren Auges angebracht, um das sehschwache Auge zu fördern. Die Folien sind in verschieden Abstufungen erhältlich, die gewählte Intensität richtet sich nach Ausprägung der Sehschwäche. 

  • Emmetropie

    es liegt keine Fehlsichtigkeit vor, das Auge ist „normalsichtig”

  • Endokrine Orbitopathie (EO)

    Autoimmunerkrankung, die meist mit einer Schilddrüsenerkrankung einhergeht (oft Schilddrüsenüberfunktion/Morbus Basedow). Dabei werden Antikörper gegen die eigene Schilddrüse produziert, diese haben Auswirkungen auf das Gewebe der Augenhöhle. Mögliche Augenbeschwerden sind Schmerzen, tränende/brennende/kratzende Augen, Doppelbilder, Hervortreten der Augen (starrender Blick), Sehminderung und Lidschwellung

  • Enophthalmus

    Fehlstellung des Augapfels, dieser liegt tiefer/eingesunken in der Augenhöhle 

  • Epikanthus

    Oberlid-Nasenfalte, liegt physiologisch häufig bei Babys und Kleinkindern vor, kann ein Innenschielen vortäuschen

  • Esophorie

    Fachbegriff für ein verborgenes (latentes) Schielen nach innen. Diese Schielform kann unter beidäugigen Sehbedingungen meist ausgeglichen werden. Wird ein Auge abgedeckt oder ist die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt (z.B. durch Ermüdung, Alkoholkonsum), weicht ein Auge sichtbar zur Nase ab.

  • Esotropie

    manifestes Innenschielen, permanente Fehlstellung eines Auges nach innen (zur Nase)

  • Exklusion

    Das Gehirn unterdrückt den Seheindruck eines Auges, um Irritationen im Sehen (z.B. Doppelbilder) zu vermeiden. Das Exkludieren kann nur in der frühen Kindheit erlernt werden. 

  • Exophorie

    Fachbegriff für ein verborgenes (latentes) Schielen nach außen. Diese Schielform kann unter beidäugigen Sehbedingungen meist ausgeglichen werden. Wird ein Auge abgedeckt oder ist die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt (z.B. durch Ermüdung, Alkoholkonsum), weicht ein Auge sichtbar nach außen ab.

  • Exophthalmus

    Fehlstellung des Augapfels, dieser tritt aus der Augenhöhle hervor

  • Exotropie

    manifestes Außenschielen, permanente Fehlstellung eines Auges nach außen

  • Exzentrische Fixation

    Normalerweise ist die Hauptsehrichtung an die Stelle der Netzhaut geknüpft, die die höchste Auflösung garantiert (= Macula/Foveola). Wird eine auflösungsschwächere Netzhautstelle bevorzugt, spricht man von einer exzentrischen Fixation. Daraus resultiert eine deutlich schlechtere Sehschärfe.

  • Fahrtauglichkeit und Fahruntauglichkeit

    Um ein Kraftfahrzeug lenken zu dürfen, müssen gewisse gesetzlich festgelegte Anforderungen erfüllt sein. Dazu zählen unter anderem Mindest-Sehschärfe, vorgeschriebene Gesichtsfeldgrenzen und Einfachsehen in einem definierten Blickbereich.

  • Farbenblindheit/Farbschwäche

    fehlende bzw. reduzierte Wahrnehmung gewisser Farbtöne, meist erblich bedingt (Männer häufiger betroffen). Die häufigste Farbsehstörung tritt im Rot-Grün-Spektrum auf. In diesem Fall können Rot- und Grüntöne nur schlecht oder gar nicht voneinander unterschieden werden. 

  • Fehlregeneration

    Wird eine Nervenbahn abgetrennt (z.B. durch Verletzung), sprossen die Nervenzellen neu aus. Folgt diese neugebildete Nervenbahn nicht dem bisherigen Verlauf, werden falsche Muskelpartien angesteuert.

  • Fehlsichtigkeit

    Wird das Licht nicht optimal an Hornhaut und Linse gebrochen, ist das Bild auf der Netzhaut unscharf (Brechungsfehler). Die Ursache liegt zumeist in einer abnormen Achsenlänge (zu langes/kurzes Auge) oder einem Linsenfehlbau. Wird mit Brille oder Kontaktlinse ausgeglichen. 

  • Fixation

    gezieltes Betrachten eines Objekts. Normalerweise wird dafür die Netzhautstelle mit der höchsten Sehzelldichte (Macula/Fovea) verwendet. Das garantiert die bestmögliche Sehschärfe. 

  • Fixationsdisparität

    Minimale Abweichung von der idealen Ausrichtung der Augen auf das betrachtete Objekt. Obwohl das Bild somit nicht ganz exakt auf die korrekte Netzhautstelle fällt, errechnet das Gehirn aus den gelieferten Sehinformationen beider Augen dennoch ein als normal empfundenes Sehen.

  • Fokuswechsel

    Schneller Wechsel des Scharfstellens eines weiter entfernten und eines nahe gelegenen Objekts.

  • Fovea

    Bezeichnet die Stelle der Netzhaut mit der höchsten Dichte an Sehzellen und somit des schärfsten Sehens.

  • Fraktur

    Knochenbruch

  • Frühgeborenenretinopathie (ROP)

    Unzureichende Reifung der Netzhaut zum Zeitpunkt der Geburt (vor der 36. Schwangerschaftswoche). Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Unreife. 

  • Frühgeburt

    Geburt vor der 36. Schwangerschaftswoche

  • Fundus

    Augenhintergrund. Bezeichnet die innere Oberfläche des Augapfels. Dazu zählen Netzhaut (besonders Sehzentrum = Makula), Sehnervenkopf (Papille) und Blutgefäße. 

  • Fundusuntersuchung

    Eingehende Begutachtung des Augenhintergrunds (Netzhaut, Sehnerv und versorgende Blutgefäße), zumeist nach Pupillenerweiterung durch Augentropfen.

  • Fusion

    Überlagerung und Verschmelzung der Seheindrücke beider Augen zu einem dreidimensionalen Bild im Gehirn. Voraussetzung ist Binokularsehen.

  • Genetik

    beschäftigt sich mit der Vererbung

  • Gesichtsfeld

    Der Bereich des Sehfeldes, welcher bei ruhigem Blick auf ein Objekt (ohne Augenbewegung) wahrgenommen werden kann.

  • Gesichtsfeldausfall

    Ursache sind Schädigungen des Gehirns bzw. des Sehnervs (z.B. durch Schlaganfall, Schädelverletzung). Dadurch kommt es zu Sehausfällen in dem Bereich, der bei ruhigem Blick rundum wahrgenommen werden sollte.

  • Glaukom

    grüner Star. Dieses Krankheitsbild geht mit der langsam fortschreitenden Schädigung des Sehnervs mit typischen Gesichtsfeldausfällen einher. Häufigste Ursache ist eine Dysbalance der Druckverhältnisse im Inneren des Auges. Erhöhter Augeninnendruck ist der größte Risikofaktor für die Entstehung eines Glaukoms. Bei der Therapie kommen meist drucksenkende Augentropfen, in selteneren Fällen auch operative Maßnahmen zum Einsatz. Unbehandelt bzw. bei schlechtem Ansprechen auf bestmögliche Therapie, führen die zunehmenden Gesichtsfeldausfälle letztendlich zur schleichenden Erblindung.

  • Gleitsichtbrille

    Mehrstärkenbrille. Wird benötigt, wenn die Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) beginnt, um in der Ferne und in der Nähe scharf sehen zu können.

  • Grauer Star

    Katarakt. Trübung der Augenlinse. Eine normale Erscheinung im Alter, selten auch angeboren. Die betroffene Linse kann operativ entfernt werden und wird meist durch Implantation einer künstlichen Linse ersetzt.

  • Grüner Star

    Glaukom. Das Krankheitsbild geht mit der langsam fortschreitenden Schädigung des Sehnervs mit typischen Gesichtsfeldausfällen einher. Häufigste Ursache ist eine Dysbalance der Druckverhältnisse im Inneren des Auges. Erhöhter Augeninnendruck ist der größte Risikofaktor für die Entstehung eines Glaukoms. Bei der Therapie kommen meist drucksenkende Augentropfen, in selteneren Fällen auch operative Maßnahmen zum Einsatz. Unbehandelt bzw. bei schlechtem Ansprechen auf bestmögliche Therapie, führen die zunehmenden Gesichtsfeldausfälle letztendlich zur schleichenden Erblindung.

  • Hemianopsie

    halbseitiger Gesichtsfeldausfall. Ursache sind Schädigungen des Gehirns bzw. des Sehnervs (z.B. durch Schlaganfall, Schädelverletzung). Dadurch kommt es zu halbseitigen Sehausfällen in dem Bereich, der bei ruhigem Blick rundum wahrgenommen werden sollte.

  • Heredität

    Erblichkeit

  • Heterophorie

    verstecktes, latentes Schielen, das unter beidäugigen Sehbedingungen ausgeglichen wird (Esophorie, Exophorie)

  • Heterotropie

    echtes, permanentes Schielen, wird auch als manifest bezeichnet

  • Höhenschielen

    vertikale Schielstellung, ein Auge weicht nach oben oder nach unten ab

  • Homatropin

    Augentropfen, die diagnostisch zur Erweiterung der Pupille und vorübergehenden Lähmung der Akkommodation eingesetzt werden. Dieser Wirkstoff darf auch bei Personen angewendet werden, die an Krampfanfällen (z.B. Epilepsie, Fieberkrämpfe) leiden. 

  • Horner-Syndrom

    angeborene oder erworbene Erkrankung. Typische Symptome sind das sogenannte Horner Trias: enge Pupille, kleine Lidspalte und Pseudoenophthalmus (wirkt, als wäre das betroffene Auge eingesunken)

  • Hornhaut

    Cornea. Die Hornhaut ist die vordere, klar-transparente Haut des Auges, an der das Licht erstmals auf seinem Weg zur Netzhaut gebrochen wird. Sie ist frei von Blutgefäßen, wird jedoch durch eine Vielzahl an Nervenenden versorgt. Das macht sie zu einer der schmerzempfindlichsten Regionen des menschlichen Körpers.

  • Hornhautverkrümmung

    Astigmatismus oder „Stabsichtigkeit“. Die Hornhaut ist in einer Ebene stärker gekrümmt als in der anderen. Dadurch wirkt der Seheindruck verzerrt oder verwischt. Dieser Brechungsfehler wird durch zylindrische Brillengläser ausgeglichen.

  • Hydrocephalus

    gestörte Flüssigkeitszirkulation im Hirn-Rückenmark-Raum. Es kommt zu einer Erweiterung der Flüssigkeitsräume (Ventrikel) im Gehirn. Häufig ist der Abfluss der Hirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) gestört. Ist diese Störung des Liquorhaushalts angeboren, kommt es im Säuglingsalter durch den erhöhten Hirndruck bei den noch weichen Knochen zu einem vermehrten Schädelwachstum (Hydrocephalus = Wasserkopf ). Der erhöhte Hirninnendruck führt zu neurologischen Ausfällen. 

  • Hyperopie/Hypermetropie

    Weitsichtigkeit. Der Augapfel ist im Vergleich zur Brechkraft zu kurz (Lichtstrahlen treffen sich hinter der Netzhaut). Hyperopie wird mittels Plusgläsern (Brille oder Kontaktlinsen) ausgeglichen, um beschwerdefreies Sehen zu erreichen. Kinder können ein gewisses Maß an Weitsichtigkeit selbst ausgleichen (physiologische Hyperopie).

  • Hypertropie/Hypotropie

    permanente, vertikale Schielstellung eines Auges

  • Hypoakkommodation

    Der Scharfstellmechanismus des Auges (Akkommodation) funktioniert nicht oder nur eingeschränkt. Dies führt zu Sehbeschwerden im Nahbereich wie z.B. Verschwommensehen, Konzentrationsprobleme oder auch Kopfschmerzen beim Lesen in der Nähe. Kann durch Anpassung einer Lese- oder Gleitsichtbrille ausgeglichen werden. 

  • Idiopathisch

    ohne erkennbaren Auslöser entstandene Krankheit

  • Infantiles Schielen (Infantile Esotropie)

    Innenschielen, das vor dem 7. Lebensmonat auftritt, keine auslösende Grunderkrankung feststellbar

  • Inkomitant

    Schielwinkelgröße variiert deutlich je nach Blickrichtung, weist auf eine Augenbewegungsstörung hin. 

  • Innenschielen

    auch Esotropie oder Strabismus convergens; manifestes Innenschielen, permanente Fehlstellung eines Auges nach innen (zur Nase).

  • INO

    Abkürzung für Internukleäre Ophthalmoplegie. Neurologische Störung in der Koordination der Augenmuskeln, die bei horizontalen Blickbewegungen gleichzeitig zusammenspielen

  • Insult

    Schlaganfall. Akute Durchblutungsstörung im Gehirn, die zu einer mangelhaften Sauerstoffversorgung der betroffenen Hirnregion führt. Dadurch können Gewebeteile dauerhaft geschädigt werden.

  • Interdisziplinär

    Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen zum Wohle der PatientInnen.

  • Intermittierend

    zeitweise auftretend.  Ein Symptom oder Krankheitsbild, das nicht ständig vorhanden ist, aber immer wieder für eine gewisse Zeit auftritt bzw. nachweisbar ist. 

  • Intraokularlinse (IOL)

    Künstliche Linse, die an Stelle der körpereigenen Augenlinse eingesetzt wird, z.B. bei Operation des Grauen Stars

  • Iris

    Regenbogenhaut. Pigmentiertes/farbiges Gewebe des vorderen Augenabschnittes mit einer zentralen Öffnung (= Pupille). Die Iris bestimmt die Augenfarbe und regelt den Lichteinfall ins Auge wie eine Blende.

  • Katarakt

    grauer Star. Trübung der Augenlinse. Eine normale Erscheinung im Alter, selten auch angeboren. Die betroffene Linse kann operativ entfernt werden und wird meist durch Implantation einer künstlichen Linse ersetzt.

  • Keratokonus

    stark unregelmäßig gekrümmte Hornhaut, führt zur punktuellen Ausdünnung der Hornhaut. Der Ausgleich des daraus resultierenden Sehfehlers ist durch Brillengläser oft nicht mehr ausreichend gut möglich und es werden Spezial-Kontaktlinsen angepasst. In manchen Fällen müssen operative Maßnahmen ergriffen werden.

  • Keratometrie

    Vermessung der Hornhaut

  • Kolobom

    Spalt in Gewebeteilen des Auges, kann angeboren oder erworben sein, betroffen sind meist Iris, Netzhaut oder Augenlid. 

  • Kolobom

    angeborene oder erworbene Spaltbildung am Auge. Betroffen sind meist Iris, Netzhaut oder das Augenlid.  

  • Kongenital

    angeboren

  • Kongenital

    angeboren

  • Konjunktiva

    Eine dünne Schleimhaut, die Lidinnenflächen und Lederhaut (Sklera, „das Weiße vom Augapfel“) vor Verletzungen und Krankheitserregern schützt.

  • Konjunktivitis

    Entzündung der Bindehaut, Symptome sind oft Rötung, Schwellung sowie vermehrtes Tränen und Fremdkörpergefühl im Auge.

  • Konkomitant

    Schielwinkel ist in allen Blickrichtungen gleich groß, deutet auf ein angeborenes bzw. in der Kindheit erworbenes Schielen hin. 

  • Kontaktlinsen

    Optisches Hilfsmittel um Sehfehler auszugleichen. Die Kontaktlinse wird direkt auf die Hornhaut des Auges gesetzt. Es gibt verschiedene Linsenarten, die sich in Materialeigenschaften (formstabile/harte oder weiche Kontaktlinsen), Lebensdauer (Tageslinsen, Monatslinsen oder Jahreslinsen) und optischer Wirkung (z.B. multifokale Linsen/ „Gleitsichtlinsen für Ferne und Nähe”, torische Linsen) unterscheiden. Die korrekte Auswahl und Anpassung der Kontaktlinse muss durch eine qualifizierte Fachkraft erfolgen. Alle sechs Monate sollten Auge und Kontaktlinse auf Verträglichkeit kontrolliert werden, um Trageschäden am Auge frühzeitig zu erkennen und so schwere bleibende Schäden am Auge zu verhindern.

  • Kontrastsehen

    Fähigkeit, Kontrastabstufungen voneinander unterscheiden zu können

  • Konvergentes Schielen

    manifestes Innenschielen, permanente Fehlstellung eines Auges nach innen (zur Nase hin).

  • Konvergenz

    Beidseits gleichförmige Bewegung der Augen nach innen (zur Nase hin), notwendig, um den Blick auf ein nahes Objekt auszurichten.

  • Konvergenzexzess

    Innenschielen, das beim Blick auf ein nahes Objekt deutlich zunimmt

  • Konvergenzinsuffizienz/ Konvergenzschwäche

    Verminderte Fähigkeit der Augen, sich beim Betrachten eines nahen Objektes beidseits gleichförmig nach innen zu bewegen. Folglich kann der Blick nicht exakt ausgerichtet werden, was zu Verschwommensehen und Doppelbildern beim Lesen führen kann.

  • Kopfschmerzen

    Cephalea. Kopfschmerzen können verschiedenste Ursachen haben. Auch unzureichend korrigierte Sehfehler oder spezielle Schielformen können Kopfweh auslösen.

  • Kopfzwangshaltung

    Kopffehlhaltung, die eingenommen wird, um eine Sehverbesserung zu erreichen.

  • Korrespondenz

    : hier Netzhautkorrespondenz. Ist die Zusammenschaltung einer bestimmten Netzhautstelle des einen Auges mit der entsprechend zugeordneten Netzhautstelle im Partnerauge. Grundvoraussetzung für beidäugiges Sehen.

  • Kurzsichtigkeit

    Myopie. Fehlsichtigkeit, bei der es vor allem in der Ferne zu einer Sehverschlechterung kommt. Das Auge ist im Verhältnis der Brechkraft zu lang gebaut (Lichtstrahlen bündeln sich vor der Netzhaut). Durch Minus-Brillengläser kann dies korrigiert werden. Bei sehr hoher Kurzsichtigkeit nimmt das Risiko für krankhafte Netzhautveränderungen im Laufe des Lebens deutlich zu.

  • Lähmungsschielen

    Parese. Lähmung eines oder mehrerer äußerer Augenmuskeln durch Schädigung der versorgenden Nervenbahn. Es kommt zu typischen Augenbewegungseinschränkungen und Doppelbildern. Die Ursachen einer Parese können vielfältig sein (z.B. Entzündungen, Blutung, Schlaganfall). In manchen Fällen kann keine Ursache gefunden werden. Je nachdem welcher Nerv betroffen ist unterscheidet man zwischen Abducensparese, Trochlearisparese und Okulomotoriusparese. Abhängig von Lokalisation und Schwere der Schädigung kann sich die Bewegungseinschränkung auch wieder ganz oder teilweise regenerieren.

  • Lasik

    Chirurgischer Eingriff (OP) mittels spezieller Lasertechnologie, der die Brechkraft der Hornhaut des Auges verändert, um eine bestehende Fehlsichtigkeit auszugleichen. Dieser Eingriff kann erst nach abgeschlossenem Augenlängenwachstum geplant werden, wenn das Auge alle definierten Kriterien erfüllt.

  • Latent

    nur zeitweises oder situationsbedingtes Sichtbarwerden einer Störung (z.B. latentes Schielen = Heterophorie.)

  • Legasthenie

    Lernstörung im Bereich Lesen und Schreiben. Typische Zeichen sind: herabgesetzte Lesegeschwindigkeit, Auslassen von Wörtern, Vertauschen von Buchstaben oder Fehler beim Abschreiben. Der IQ liegt im Normbereich. (Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie, 2020. Legasthenie.)

  • Lens

    lateinischer Begriff für die Augenlinse, liegt im Inneren des Auges. Dieser Bauteil des Auges bricht das Licht. Bei einem normalsichtigen Auge werden die Lichtstrahlen von der Linse so gebündelt/gebrochen, dass auf der Netzhaut ein scharfes Bild auftrifft. Das Material der Augenlinse ist transparent und flexibel. Diese Flexibilität ermöglicht die Anpassung der Brechkraft an die Distanz zum betrachteten Objekt (Akkommodation). Diese Elastizität geht mit dem Alterungsprozess schleichend verloren.

  • Lichtperzeptions-Folie

    auch Okklusionsfolie oder Bangerter-Folie genannt. Selbsthaftende, matte Folie, die am Brillenglas getragen wird, um die Lichtdurchlässigkeit zu regulieren. Ist in verschiedenen Intensitätsstufen erhältlich und kann im Rahmen der Behandlung kindlicher Sehschwäche (Amblyopie, Okklusionstherapie) als Ausschleichtherapie angewendet werden. Findet auch Anwendung bei nichtausgleichbaren Doppelbildern.

  • Lid (Augenlid)

    Überbegriff für Ober- und Unterlid, dient dem Schutz des Auges.

  • Lidretraktion

    Fehlstellung des Augenlides, krankhaft stark hoch- bzw. zurückgezogenes Lid.

  • Lidschluss

    geschlossene Augenlider, dient dem Schutz der Augen vor Austrocknung oder auch reflexartig als Schutz vor Verletzungen durch Fremdkörper (Lidschluss-Reflex)

  • Linse (Augenlinse)

    lateinisch Lens, liegt im Inneren des Auges. Dieser Bauteil des Auges bricht das Licht. Bei einem normalsichtigen Auge werden die Lichtstrahlen von der Linse so gebündelt/gebrochen, dass auf der Netzhaut ein scharfes Bild auftrifft. Das Material der Augenlinse ist transparent und flexibel. Diese Flexibilität ermöglicht die Anpassung der Brechkraft an die Distanz zum betrachteten Objekt (Akkommodation). Diese Elastizität geht mit dem Alterungsprozess schleichend verloren.

  • Low Vision

    stark eingeschränkte Sehleistung, meist aufgrund einer organischen Ursache. Um den verbliebenen Sehrest optimal zu nutzen bzw. zu verstärken, kann die Anpassung von vergrößernden Sehhilfen hilfreich sein. Ein personalisiertes Training kann dabei unterstützen, den Alltag möglichst selbständig zu meistern. Low Vision wird auch als Überbegriff für Maßnahmen der optischen Rehabilitation verwendet. 

  • Makula

    Sehzentrum der Netzhaut, auch als gelber Fleck bezeichnet, in deren Mitte sich die Foveola befindet, Ort des schärfsten Sehens mit der höchsten Dichte an Sehzellen (Zapfenzellen)

  • Manifestes Schielen

    permanentes Abweichen eines Auges von der korrekten Augenstellung 

  • Marcus-Gunn

    angeborene Fehlinnervation der Lid- und Kiefermuskulatur. Teilweises oder vollständiges Herabhängen eines Oberlides (Ptose), doch durch Bewegung des Unterkiefers (Kauen, Gähnen etc.) kommt es zu einer unwillkürlichen teilweisen oder vollständigen Hebung des Oberlides.

  • Marfan-Syndrom

    Erbkrankheit. Durch Gendefekt verursachte, übersteigerte Elastizität oder Erschlaffung des Bindegewebes, häufig mit Augenbeteiligung (typische Symptome am Auge: Lockerung des Halteapparates der Linse = Linsenluxation, Kurzsichtigkeit, Glaukom, Katarakt, Keratokonus, Netzhautablösung, blaue Skleren, Iridodonesis, Megalokornea)

  • Medienkonsum

    Zeit, die mit (digitalen) Medien verbracht wird. Vor allem bei Kindern sollte die Zeit vor Bildschirm, TV, Handy, Tablet etc. beschränkt werden, da es sonst zu Entwicklungsverzögerungen kommen kann und das Risiko steigt, schon im Kindesalter eine schnell voranschreitende Kurzsichtigkeit zu entwickeln.

  • Mikrophthalmus

    zu kleiner Augapfel, tritt meist mit weiteren Fehlbildungen kombiniert auf. Fehlt die Anlage für den Augapfel, wird dies als Anophthalmus bezeichnet.

  • Mikrostrabismus

    Ständig vorhandenes, jedoch kosmetisch unauffälliges Schielen. Die Folgeschäden sind jedoch genauso schwerwiegend wie beim großwinkeligen Schielen. Dazu zählen meist deutlich unterentwickelte Sehleistung (Amblyopie, Schwachsichtigkeit) und fehlendes räumliches Sehen. EineTherapie der oft hochgradigen Sehschwäche ist NUR im frühen Kleinkind- bis Volksschulalter erfolgsversprechend! Daher ist eine regelmäßige Kontrolle in der Augenordination bereits im Säuglings- und Kleinkindalter unerlässlich, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und die notwendigen therapeutischen Schritte einzuleiten!

  • Minus-Gläser

    konkave Brillengläser, zur Korrektur von Myopie (Kurzsichtigkeit)

  • Miose

    verengte, kleine Pupille

  • Miotika

    Tropfen, die zu einer Pupillenverengung führen

  • Monokular

    mit nur einem Auge, einäugig

  • Motilität

    Augenbewegung in die verschiedenen Blickrichtungen

  • Motilitätsstörung

    Einschränkung bzw. Störung der Bewegungsfähigkeit eines oder beider Augen in eine oder mehrere Blickrichtungen

  • Motorik

    hier die Augenbewegungen betreffend

  • MTD

    Medizinisch-technischer Dienst. Berufsgruppe der verschiedenen Gesundheitsberufe, welche gesetzlich geregelt sind.  Dazu zählen: Logopäd:innen, Ergotherapeut:innen, Diaetolog:innen, Physiotherapeut:innen, biomedizinische Analytiker:innen, Orthoptist:innen, Radiologietechnolog:innen. (USP-Redaktion, 2023. Medizinisch-technische Dienste, MTD)

  • Multiprofessionell

    auch interdisziplinär.Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen zum Wohle der PatientInnen.

  • Mutter-Kind-Pass-Untersuchung (Eltern-Kind-Pass-Untersuchung)

    Der Pass dient der gesundheitlichen Vorsorge für Schwangere und Kleinkinder bis zum fünften Lebensjahr.
    Die im Eltern-Kind-Pass-Programm vorgesehenen Untersuchungen stellen eine Gelegenheit zur Früherkennung und rechtzeitigen Behandlung von Krankheiten sowie zur Kontrolle des Entwicklungsstandes des Kindes dar.  

    (Quelle siehe https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Eltern-und-Kind/Eltern-Kind-Pass.html Stand 28.02.2024)

  • Myasthenie

    Autoimmunkrankheit (chronisch neuromuskulär), führt zu einer gestörten Reizübertragung zwischen Nerv und Muskel, wodurch die Muskulatur rascher ermüdet.

  • Mydriase

    erweiterte, große Pupille

  • Mydriatikum (Mydriatika, pl.)

    Augentropfen zur diagnostischen Pupillenerweiterung, um den Augenhintergrund genau begutachten zu können. Hauptwirkstoff: Tropicamid

  • Myopie

    Kurzsichtigkeit, Fehlsichtigkeit bei der es vor allem in der Ferne zu einer Sehverschlechterung kommt. Das Auge ist im Verhältnis zur Brechkraft zu lang gebaut (Lichtstrahlen bündeln sich vor der Netzhaut). Durch Minus-Brillengläser wird dies korrigiert. Bei sehr hoher Kurzsichtigkeit nimmt das Risiko für krankhafte Netzhautveränderungen im Laufe des Lebens deutlich zu.

  • Myopie-hemmende-Maßnahmen

    Es gibt verschiedene therapeutische Möglichkeiten, um eine rasch fortschreitende Kurzsichtigkeit zu verlangsamen bzw. zu stoppen. Dazu zählen spezielle atropinhaltige Augentropfen sowie Brillengläser bzw. Kontaktlinsen mit peripherem Defokus. Auch Ortho-K-Kontaktlinsen finden Anwendung, müssen jedoch engmaschig unter strengster Kontrolle gehalten werden, da es zu folgenschweren Trageschäden am Auge kommen kann.

  • Myopieprogression

    deutliche Zunahme der Kurzsichtigkeit innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes (mindestens eine Dioptrie innerhalb eines Jahres). 

  • Myositis

    Entzündung eines Muskels 

  • Nachtblindheit

    verminderte Sehfähigkeit in der Nacht oder bei Dämmerung. Tritt häufig in Kombination mit einer Netzhauterkrankung auf, die die Stäbchen-Sehzellen betrifft, kann familiär gehäuft auftreten.

  • Naharbeit

    Tätigkeit in einer Distanz unter 50 cm (z.B. Lesen)

  • Nävus

    Muttermal, kann auch am bzw. im Auge auftreten (zB: Iris, Aderhaut, Sklera) und sollte regelmäßig auf Veränderungen kontrolliert werden.

  • Neglect

    Aufmerksamkeitsstörung, oft nach einem Schlaganfall. Betroffene nehmen Sinnesinformationen in einem bestimmten Bereich (z.B. halbseitig) des Körpers bzw. Umfeldes nicht wahr, obwohl die entsprechenden Sinneszellen organisch gesund sind.

  • Netzhaut

    Retina, Zellschicht im Inneren des Auges. Sie besteht aus verschiedenen Sinneszellen, die das auftreffende Licht in elektrische Impulse umwandeln und diese Informationen über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten, wo in verschiedenen Arealen die weitere Verarbeitung zum wahrgenommenen Seheindruck passiert.

  • Neuroblastom

    bösartiger Tumor des Nervensystems, zweithäufigste bösartige Krebserkrankung im Kindesalter.

  • Neuroophthalmologie

    Spezialgebiet der Augenheilkunde (Ophthalmologie), die die Schnittstelle zur Neurologie bildet.

  • Nystagmus

    Augenzittern. Die Augen machen unkontrollierbare, ruck- oder pendelartige Bewegungen. Nystagmus kann angeboren oder erworben sein. Ein erworbenes Augenzittern geht meist mit Oszillopsien (Scheinbewegungen der Umwelt) einher. Die Sehschärfe kann je nach Ursache normal oder deutlich reduziert sein.

  • Objektive Untersuchung

    Untersuchungsmethode, die nicht auf aktive Mitarbeit des Patienten/der Patientin angewiesen ist. Beispielsweise erfolgt eine objektive Refraktion (Messung der Brechkraft des Auges in Dioptrien) mittels Skiaskopie, ohne dass dafür Angaben des Patienten/der Patientin benötigt werden. Daher ist diese Untersuchung bereits im frühen Säuglingsalter durchführbar. 

  • Occipitallappen

    Gehirnregion, die im Bereich des Hinterkopfes liegt. In diesem Areal wird ein Großteil der Sehinformationen verarbeitet. 

  • OCT

    Abkürzung für „optische Kohärenz-Tomographie“. Das OCT-Gerät nimmt mittels spezieller Lasertechnologie Schnittbilder der Netzhaut auf, wodurch eine dreidimensionale Darstellung der Netzhautschichten und des Sehnervenkopfes möglich wird. Die OCT ist zentraler Bestandteil der modernen Netzhautdiagnostik. 

  • Okklusion

    Abdecken eines Auges, meist mittels speziellem Augenpflaster. Okklusion wird therapeutisch in der Behandlung der Amblyopie (Schwachsichtigkeit durch verzögerte Sehentwicklung trotz organisch gesundem Auge) eingesetzt. Bei der Okklusionstherapie wird das besser sehende Auge stunden- oder tageweise abgeklebt, um das sehschwache Auge in der Entwicklung der Sehschärfe zu fördern. Der Erfolg der Okklusionstherapie hängt unmittelbar von dem Alter des Kindes und der konsequenten Durchführung ab. Nach dem zehnten Lebensjahr besteht kaum noch Aussicht auf Besserung der Sehleistung. Das ganztägige Tragen einer korrekten Brille ist für den Behandlungserfolg unerlässlich - sofern vom Therapeuten angeordnet.

  • Okklusionsfolie

    auch Lichtperzeptionsfolie oder Bangerter-Folie genannt. Selbsthaftende, matte Folie, die am Brillenglas getragen wird, um die Lichtdurchlässigkeit zu regulieren. Ist in verschiedenen Intensitätsstufen erhältlich und kann im Rahmen der Behandlung leichter, kindlicher Sehschwäche (Amblyopie, Okklusionstherapie) als Ausschleichtherapie angewendet werden. Findet auch Anwendung bei nichtausgleichbaren Doppelbildern.

  • Okklusionspflaster

    spezielles Pflaster, das zur Okklusionstherapie auf ein Auge geklebt wird.

  • OKN

    Abkürzung für „optokinetischer Nystagmus“, auch „Eisenbahn-Nystagmus“ genannt. Typische, rhythmisch-ruckartige Augenbewegung, die reflexartig beim Betrachten der bewegten Umwelt ausgeführt wird.   

  • Okulär

    die Augen betreffend

  • Okulomotorik (zentrale Okulomotorik)

    Gesamtheit aller bewusst- und reflexgesteuerten Bewegungen der Augen. Mehrere spezielle Zentren im Gehirn wirken bei der Steuerung der beteiligten Augenmuskeln zusammen.

  • Okulomotoriusparese

    Lähmung des dritten Hirnnervs. Der Okulomotorius teilt sich in seinem Verlauf in mehrere Äste und steuert vier äußere Augenmuskeln, den Oberlidhebermuskel und den Muskel, der für die Pupillenverengung sorgt. Bei einer vollständigen Lähmung dieses Nervs kommt es zu einem Außenschielen und Tieferstand des Auges, das Oberlid kann nicht gehoben werden und die Pupille ist maximal erweitert.

  • Ophthalmologe / Ophthalmologin

    Augenfacharzt, Augenfachärztin

  • Ophthalmologie

    Augenheilkunde

  • Ophthalmoplegie

    Unbeweglichkeit des Auges, kann ein- oder beidseitig auftreten

  • Ophthalmoskopie

    auch Fundusuntersuchung, eingehende Begutachtung des Augenhintergrunds (Netzhaut,  Sehnerv und versorgende Blutgefäße), zumeist nach Pupillenerweiterung durch Augentropfen.

  • Optikus (Nervus Optikus)

    Sehnerv, leitet die über die Netzhaut aufgenommenen Informationen als elektrische Signale ans Gehirn weiter, wo diese Informationen weiterverarbeitet werden.

  • Optotyp

    genormtes Sehzeichen, wird im Rahmen eines Sehtests in abgestuften Größen angeboten um die Sehschärfe (Visus) zu bestimmen. Es gibt verschiedenste Varianten von Sehzeichen (z.B. Buchstaben, Zahlen oder Symbole).

  • Orbita

    Augenhöhle, pyramidenförmiger Raum, der durch mehrere Schädel- und Gesichtsknochenplatten begrenzt wird und mit Fettgewebe ausgekleidet ist. Darin eingebettet liegen der Augapfel, die äußeren Augenmuskeln, Nervenfasern sowie Blutgefäße, die das Auge versorgen.

  • Orbitafraktur

    Knochenbruch im Bereich der Augenhöhle (Orbita)

  • Organisch

    die Anatomie betreffend

  • Orthophorie

    kein permanentes Schielen vorhanden

  • Orthoptik

    Spezialgebiet der Augenheilkunde, Begriff aus dem Altgriechischen für „gerades Sehen”. Die Orthoptik beschäftigt sich mit dem sensiblen Zusammenspiel beider Augen, um dreidimensional sehen zu können sowie mit möglichen Störungen dieses komplexen Systems. Die Orthoptik umfasst Behandlung und Diagnostik von Schielen, Nystagmus und neuroorthoptischen Krankheitsbildern, Therapie von Amblyopie sowie Brillenanpassung. Darunter fallen auch Maßnahmen im Rahmen einer Rehabilitation.  (siehe Bundesgesetz über die Regelung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste, MTD-Gesetz, BGBl. Nr. 327/1996, NR: GP XX RV 113 AB 170 S. 27. BR: AB 5176 S. 614.)

    Auch Bezeichnung des Arbeitsplatzes von Orthoptist:innen, früher „Sehschule“ genannt.

  • Orthoptik Austria

    Berufsverband der Orthoptist:innen Österreichs

  • Orthoptist:in

    Berufsbezeichnung, gehört zu der Berufsgruppe der gehobenen medizinisch-technischen Dienste. Fachhochschul-Ausbildung mit Bachelorabschluss. Zu den Arbeitsgebieten der Orthoptist:innen zählen Vorsorge, Therapie und Behandlung von Schielformen, Amblyopie, Nystagmus und Augenbewegungsstörungen. Orthoptist:innen arbeiten häufig in Augenkliniken in der Abteilung für Orthoptik (früher Sehschule), Augenfacharztpraxen sowie in Reha-Einrichtungen. Auch die freiberufliche Tätigkeit ist gesetzlich verankert (siehe Bundesgesetz über die Regelung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste, MTD-Gesetz, BGBl. Nr. 327/1996, NR: GP XX RV 113 AB 170 S. 27. BR: AB 5176 S. 614.)

  • Oszillopsie

    empfundene Scheinbewegung der Umwelt, tritt auch symptomatisch bei speziellen Krankheitsbildern auf wie z.B. dem erworbenen Nystagmus (Augenzittern).

  • Papille

    Sehnervenkopf, scheibenförmiges Areal am Augenhintergrund, wo die Nervenfasern der Sehzellen als gebündelter Sehnerv das Auge verlassen, auch blinder Fleck genannt, da in diesem Bereich keine Sehzellen liegen. 

  • Parese

    Fachbegriff für eine Lähmung, hier Lähmung eines Augenmuskels bzw. seiner versorgenden Nervenbahn. Es kommt zu typischen Augenbewegungseinschränkungen und Doppelbildern. Mögliche Ursachen einer Parese sind vielfältig (Entzündung, Blutung, Schlaganfall ...), doch nicht immer kann der Auslöser gefunden werden. Je nachdem, welcher Nerv oder Muskel betroffen ist, spricht man z.B. von einer Abducens-, Trochlearis- oder Okulomotoriusparese.

  • Parkinson/atypisches Parkinsonsyndrom

    chronisch fortschreitende Erkrankung des Nervensystems. Typische Symptome sind verlangsamter bzw. verzögerter Bewegungsablauf (Akinese), Muskelstarrheit (Rigor) und Zittern (Tremor). Sind die Augen mitbetroffen, kommt es häufig zu Doppelbildern im Nahbereich oder trockenen Augen. Vor allem beim atypischen Parkinsonsyndrom (PSP) kann es zu Augenbewegungseinschränkungen kommen.

  • Pathogenese

    Lehre von der Entstehung und Entwicklung einer Erkrankung

  • Pathologie

    Lehre von Krankheiten, deren Entstehung und den dadurch hervorgerufenen organischen Veränderungen.

  • Pathophysiologie

    Lehre von krankhaften Lebensvorgängen bzw. gestörten Funktionen.

  • PC-Brille

    Bildschirmarbeitsplatzbrille. Spezielle Mehrstärkenbrille, die für die PC-Arbeit angepasst wird. Meist erst ab einem gewissen Alter (> 40 Jahre) notwendig.

  • Penalisation

    mögliche Maßnahme im Rahmen der Amblyopie-Therapie. Durch Gabe atropinhaltiger Augentropfen oder Tragen eines speziell angepassten Brillenglases wird die Sehschärfe am sehstärkeren Auge vorübergehend reduziert, um die Sehentwicklung des schlechter sehenden Auges zu fördern. 

  • Pendelnystagmus

    nicht willentlich steuerbare pendelnde Augenbewegungen eines oder beider Augen, meist angeborene Augenbewegungsstörung.

  • Perimetrie

    Gesichtsfelduntersuchung, Überbegriff für verschiedene Methoden zur Analyse des Gesichtsfeldes (jener Bereich des Sehfeldes, welcher bei ruhigem Blick auf ein Ziel wahrgenommen wird)

  • Persistierend

    ständig vorhandener, andauernder Zustand

  • Phorie

    verstecktes (latentes) Schielen, das unter beidäugigen Sehbedingungen ausgeglichen wird (Esophorie, Exophorie). Bei ca. 70% der Bevölkerung lässt sich eine geringe Phorie nachweisen, verursacht normalerweise keine Beschwerden.

  • Photophobie/photophob

    Lichtempfindlichkeit/blendeempfindlich

  • Photorezeptoren (auch Fotorezeptoren)

    Überbegriff für lichtempfindliche Sinneszellen in der Netzhaut. Sie gliedern sich in zwei Untergruppen, den Zapfen (Farbensehen) und Stäbchen (Dämmerungssehen). Einfallendes Licht wird in den Sehzellen in elektrische Signale umgewandelt und an das Gehirn weitergeleitet, wo die Informationen verarbeitet und interpretiert werden. 

  • Physiologie

    Lehre der normalen Körperfunktionen und Lebensvorgänge

  • Pleoptik

    Überbegriff für Therapiemaßnahmen bei Schwachsichtigkeit (Amblyopie)

  • Plusglas

    optisches Glas zur Korrektur von Hyperopie (Weitsichtigkeit)

  • Prävalenz

    beschreibt, wie viele Menschen einer bestimmten Gruppe eine gewisse Erkrankung aufweisen (wie häufig etwas vorkommt oder auftritt, statistische Größe, wird meist in Prozent angegeben).

  • Prävention und Prophylaxe

    vorbeugende Maßnahmen, um eine Erkrankung zu verhindern. Dazu zählen z.B. auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen um Erkrankungen frühestmöglich zu erkennen und zu therapieren.

  • Presbyopie

    Altersweitsichtigkeit. Im Laufe des Lebens verliert das Material der Augenlinse seine Flexibilität. Dadurch wird das Scharfstellen naher Gegenstände erschwert. Sobald diese Entwicklung die Lesefähigkeit beeinträchtigt, sollte eine Lesebrille angepasst werden. Die Presbyopie wird meist ab dem vierzigsten Lebensjahr spürbar.

  • Prisma

    spezielle geometrische Glasform, die Lichtstrahlen durch Brechung ablenkt. Wird in der Orthoptik unter anderem zum Ausgleich von Doppelbildern verwendet. Die Stärke eines Prismas wird in Prismendioptrien angegeben.

  • Prismenbrille

    Brillenglas mit eingeschliffenem Prisma. Wird meist angepasst, um Doppelbilder auszugleichen oder den Sehkomfort bei Asthenopie zu verbessern. Empfehlenswert, wenn der benötigte Prismenwert über einen längeren Zeitraum stabil geblieben ist. Bei deutlichen Schwankungen der Prismenstärke können hohe Kosten entstehen, da die Gläser immer wieder angeglichen und somit ausgetauscht werden müssen.

  • Prismenfolie

    durchsichtige Folie, in die viele schmale aneinanderliegende Prismenstreifen eingearbeitet sind. Dient dem Ausgleich von Doppelbildern. Prismenfolien sind selbsthaftend und werden auf das Glas der bestehenden eigenen Brille aufgebracht. In verschiedenen Stärken erhältlich, relativ kostengünstig in der Anschaffung. Die gerillte Oberflächenstruktur der Folie führt je nach Prismenstärke zu einer geringen bis mäßigen Sehbeeinträchtigung.

  • Pseudophakie

    medizinischer Begriff für das Vorhandensein einer künstlichen Intraokularlinse anstelle der körpereigenen Augenlinse (z.B. nach Operation des grauen Stars). 

  • Pseudostrabismus

    kosmetisch entsteht der Eindruck einer Schielstellung der Augen, jedoch lässt sich keine Fehlstellung nachweisen.

  • Ptosis (Ptose)

    Herabhängen des oberen Augenlides.

  • Pupille

    kreisrunde, scheinbar schwarze Öffnung im Zentrum der farbigen Iris. Die Pupillengröße passt sich reflexartig an die Lichtbedingungen an und regelt so den Lichteinfall ins Auge.

  • Pupillenerweiterung

    Mydriase. Spezielle Augentropfen verhindern, dass sich die Pupille bei heller Beleuchtung verengt. Wird routinemäßig eingesetzt, um den Augenhintergrund genau begutachten zu können. Mit erweiterter Pupille darf kein Fahrzeug gelenkt werden! 

  • past pointing

    Danebenzeigen oder Danebengreifen, möglicher Hinweis auf Doppelbilder.

  • peripherer hyperoper Defokus

    Unerwünschter optischer Effekt im Randbereich der Netzhaut bei herkömmlicher Korrektur der Kurzsichtigkeit. Das Einstärken-Brillenglas gleicht die Fehlsichtigkeit zwar für das Netzhautzentrum optimal aus, doch in der Peripherie kommt es durch die besondere Form des kurzsichtigen Auges zu einer Überkorrektur, „hyperoper Defokus“ genannt. Bei rasch zunehmender Kurzsichtigkeit (progrediente Myopie) regt dieser Effekt das weitere Längenwachstum des Auges eher an, wodurch ein Fortschreiten der Kurzsichtigkeit gefördert werden kann. Die D.I.M.S. Technologie („Defocus Incorporated Multiple Segments“) berücksichtigt diese Besonderheit und soll durch den besonderen Schliff das Voranschreiten der Kurzsichtigkeit bremsen.

  • phototrope Gläser

    selbsttönende Brillengläser

  • physiologische Hyperopie

    bei Kindern ist ein gewisses Maß an Weitsichtigkeit normal, da die Augenlänge noch im Wachstum ist. Übersteigt die vorhandene Weitsichtigkeit jedoch den altersentsprechenden Grenzwert, muss die Fehlsichtigkeit mit einer Brille ausgeglichen werden, da sonst die Sehentwicklung des Auges massiv beeinträchtigt wird. Das könnte eine lebenslängliche Sehschwäche zur Folge haben.

  • preferential looking

    Untersuchungsmethode, um das vorhandene Sehvermögen von Babys, Kleinkindern oder stark beeinträchtigten Personen abschätzen zu können.

  • Raumlage

    Ausrichtung des eigenen Körpers bzw. eines Gegenstandes im Raum. 

  • Raumwahrnehmung

    räumliche Wahrnehmung. Fähigkeit zu erkennen, wo sich Gegenstände im Vergleich zueinander bzw. zum eigenen Körper befinden. 

  • Refraktion

    Der Begriff wird oft als allgemeine Bezeichnung für die Brechkraft des Auges verwendet, hat allerdings je nach Kontext verschiedene Bedeutungen. In der Augenoptik bezeichnet der Begriff den Brechwert der notwendigen optischen Korrektur, um in der Ferne entspannt scharf sehen zu können (wird in Dioptrien angegeben). Ist der Refraktionswert Null, liegt keinerlei Fehlsichtigkeit vor.  Auch die Vermessung des Auges, um das korrekte Brillenglas zu bestimmen, wird Refraktion genannt.

  • Refraktionsfehler

    optischer Brechungsfehler des Auges (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus)

  • Regenbogenhaut

    Iris. Pigmentiertes/farbiges Gewebe des vorderen Augenabschnittes mit einer zentralen Öffnung (= Pupille). Die Iris bestimmt die Augenfarbe und regelt den Lichteinfall ins Auge wie eine Blende.

  • Rehabilitation

    Sammelbegriff für Therapien, welche zum Erhalt bzw. der Wiederherstellung des Gesundheitszustandes dienen.

  • Remissionszeit

    Zeitfenster, in dem eine teilweise oder vollständige Wiederherstellung des Gesundheitszustandes zu erwarten ist oder erhofft werden kann.

  • Retina

    Netzhaut. Zellschicht im Inneren des Auges. Sie besteht aus verschiedenen Sinneszellen, die das auftreffende Licht in elektrische Impulse umwandeln und diese Informationen über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten, wo in verschiedenen Arealen die weitere Verarbeitung zum wahrgenommenen Seheindruck passiert.

  • Retinoblastom

    bösartige Krebserkrankung des Auges im Kindesalter.  Unbehandelt führt der aggressive Tumor zum Tod, bei frühzeitiger Diagnose und Therapie gute Heilungschancen. 

  • ROP

    Frühgeborenenretinopathie. unzureichende Reifung der Netzhaut zum Zeitpunkt der Geburt (vor der 36. Schwangerschaftswoche). Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Unreife.

  • Rucknystagmus

    ruckartige Zitterbewegungen der Augen, die nicht willentlich gesteuert bzw. unterdrückt werden können. 

  • refraktive Amblyopie

    mangelhafte Sehentwicklung aufgrund eines Brechungsfehlers des Auges.

  • refraktive Chirurgie

    Überbegriff für chirurgische Eingriffe (OP), die die Brechkraft des Auges verändern, um eine bestehende Fehlsichtigkeit auszugleichen (z.B. um Brillenfreiheit zu erreichen). Eingriff kann erst nach abgeschlossenem Augenlängenwachstum geplant werden, wenn das Auge alle definierten Kriterien erfüllt.

  • Sakkaden

    extrem schnelle Blicksprünge der Augen, um neue Objekte fixieren zu können

  • Schiel-Amblyopie

    Eine Sehminderung aufgrund eines Entwicklungsdefizites des betroffenen Auges, obwohl das Auge organisch gesund ist. Besteht bei einem Kind ein dauerhaftes einseitiges Schielen, so wird der Seheindruck des abweichenden Auges vom Gehirn blockiert, um Doppelbilder zu vermeiden. Auch kosmetisch unauffälliges Schielen führt ohne Therapie zu dauerhafter, teils hochgradiger Schwachsichtigkeit (Amblyopie). Eine Schiel-Amblyopie wird in der Regel mittels Okklusionstherapie (Abdecken des sehstärkeren Auges) behandelt. Der Erfolg der Okklusionstherapie hängt maßgeblich vom Alter des Kindes (je jünger umso besser) und der konsequenten Durchführung ab. Ab dem zehnten Lebensjahr besteht kaum noch Aussicht auf Behandlungserfolg.

  • Schielen

    Strabismus. Beim Betrachten eines Objekts ist ein Auge nicht exakt auf das Ziel ausgerichtet. Abhängig davon, in welche Richtung das Auge abweicht, wird von Innenschielen, Außenschielen, Höhenschielen und verkipptem Schielen gesprochen. Zusätzlich wird Schielen nach weiteren Kriterien in viele Untergruppen eingeteilt. Schielen kann angeboren sein oder aus unterschiedlichsten Ursachen im Laufe des Lebens auftreten. Therapeutische Maßnahmen richten sich nach Entstehungsgeschichte, Beschwerden und Alter der Betroffenen. Bei Schielbeginn vor dem zehnten Lebensjahr ist das Risiko einer gestörten Sehentwicklung enorm, was lebenslange Schwachsichtigkeit zur Folge haben kann.

  • Schieloperation

    Operation an einem oder mehreren äußeren Augenmuskeln, um ein Schielen zu beheben, den Schielwinkel zu verkleinern oder Doppelbilder auszugleichen. Eine Schiel-OP kann in jedem Alter erfolgen.

  • Schielwinkel

    messbarer Winkel, wie weit das schielende Auge von der angestrebten optimalen Ausrichtung abweicht.

  • Schlaganfall

    Insult. Akute Durchblutungsstörung im Gehirn, die zu einer mangelhaften Sauerstoffversorgung der betroffenen Hirnregion führt. Dadurch können Gewebeteile dauerhaft geschädigt werden.

  • Sehbahn

    Weg der Augennervenfasern, beginnend von der Netzhaut über die Sehnervenkreuzung (Chiasma) und den Tractus opticus bis in den Occipitallappen des Gehirns.

  • Sehfrühförderung

    Therapiekonzept für sehbeeinträchtigte Kinder zur ganzheitlichen Stimulierung und Förderung des Sehsinns. Organisation des Angebots obliegt dem jeweiligen Bundesland.

  • Sehnerv

    Nervus Opticus, leitet die über die Netzhaut aufgenommenen Informationen als elektrische Signale ans Gehirn weiter, wo diese Informationen weiterverarbeitet werden.

  • Sehschärfe

    Visus. Bezeichnet die Fähigkeit des Auges, zwei Punkte als getrennt voneinander wahrzunehmen. Junge Erwachsene sollten eine Sehschärfe von 1,0 also 100% erreichen. Je nach Alter und geistigen Fähigkeiten kommen unterschiedliche genormte Testmethoden zum Einsatz. 

  • Sehschule

    alte Bezeichnung für den Arbeitsplatz von OrthoptistInnen, Abteilung für Orthoptik.

  • Sehtraining/Sehschulung

    aktive Therapie zur Verbesserung der Zusammenarbeit beider Augen

  • Sensitive Phase

    Die Sehschärfe nimmt mit dem Alter zu, wobei das größte Entwicklungspotenzial in der frühen Kindheit liegt. Die ersten beiden Lebensjahre spielen dabei die wichtigste Rolle. Dieser Lebensabschnitt wird als sensitive Phase bezeichnet. In diesem Alter kann z.B. eine höhere, nicht korrigierte Fehlsichtigkeit oder ein unbehandeltes einseitiges Schielen schnell zu einer schweren Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führen. 

  • Sensomotorik

    Zusammenspiel von Sinnesorganen und Muskeln. 

  • Sensorik

    Fähigkeit, Reize von außen und innerhalb des Körpers wahrzunehmen.

  • Sicca

    trockenes Auge, Benetzungsstörung der Augenoberfläche. 

  • Simultansehen

    Binokularsehen. Das Gehirn kann die Bilder beider Augen exakt überlagern und zu einem dreidimensionalen Bild verarbeiten (fusionieren). Dafür müssen einige Voraussetzungen gegeben sein (z.B. gute Sehschärfe, kein Schielen und normale Augenbeweglichkeit).

  • Sinneszellen

    spezialisierte Zellen, die auf gewisse Reize ansprechen und diese spezifischen Informationen über Nervenbahnen ans Gehirn weiterleiten. Die lichtempfindlichen Sinneszellen der Netzhaut (Retina) des Auges werden Photorezeptoren genannt.

  • Skiaskopie

    objektive, manuelle Untersuchungsmethode zur Bestimmung der Brechkraft des Auges. Das Untersuchungsgerät wird Skiaskop genannt. Nach Gabe diagnostischer Augentropfen zur Pupillenerweiterung und Ruhigstellung des Scharfstellapparates ermöglicht die Skiaskopie selbst bei Säuglingen eine exakte Vermessung einer möglichen Fehlsichtigkeit.

  • Sklera

    Lederhaut, äußere stabile Gewebeschicht des Augapfels

  • Skotom

    Bezeichnet einen abgegrenzten Bereich im Gesichtsfeld, in dem die Wahrnehmung nur gedämpft oder gar nicht möglich ist. Ursache kann Schädigung der Netzhaut, des Sehnervs (z.B. durch erhöhten Augeninnendruck) oder des Gehirns sein.

  • Spasmus

    Krampf/Verkrampfung. Ungewollte, nicht kontrollierbare Kontraktion eines Muskels.

  • Spasmus nutans

    Krankheitsbild, bei dem Kopffehlhaltung, Kopfwackeln und Augenzittern (Nystagmus) kombiniert auftreten.

  • Sphäre

    Messwert der Kurz- oder Weitsichtigkeit des Auges, wird in sphärischen Dioptrien angegeben.

  • Stäbchen

    lichtempfindliche Sinneszellen der Netzhaut, die außerhalb des Sehzentrums (Macula) besonders dicht angesiedelt sind. Hauptverantwortlich für das Sehen bei Dämmerung/Dunkelheit sowie das Erkennen von Bewegungen.

  • Stabsichtigkeit

    Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung. Die Hornhaut ist in einer Ebene stärker gekrümmt als in der anderen. Dadurch wirkt der Seheindruck verzerrt oder verwischt. Dieser Brechungsfehler wird durch zylindrische Brillengläser ausgeglichen. 

  • Stereopsis/Stereosehen

    Räumliches oder dreidimensionales Sehen, Voraussetzung ist eine ungestörte Zusammenarbeit beider Augen.

  • Stilling-Türk-Duane-Syndrom

    angeborene Augenmuskellähmung. Der Seitblick des betroffenen Auges in Richtung Nase (Adduktion) ist mehr oder weniger stark eingeschränkt, zusätzlich wird der Augapfel dabei in die Augenhöhle zurückgezogen und es kommt zu einer Verengung der Lidspalte. Außerdem ist die horizontale Augenbeweglichkeit in Richtung Schläfe (Abduktion) deutlich eingeschränkt. Je nach Ausprägung der einzelnen Komponenten wird von Typ I, II oder III gesprochen. Durch die eingeschränkte Augenbeweglichkeit kommt es zu Kopffehlhaltungen, um das Bewegungsdefizit zu kompensieren.

  • Strabismus

    Fachbegriff für Schielen, Fehlstellung des Auges. Beim Betrachten eines Objekts ist ein Auge nicht exakt auf das Ziel ausgerichtet. Abhängig davon, in welche Richtung das Auge abweicht, wird von Innenschielen, Außenschielen, Höhenschielen und verkipptem Schielen gesprochen. Zusätzlich wird Schielen nach weiteren Kriterien in viele Untergruppen eingeteilt. Schielen kann angeboren sein oder aus unterschiedlichsten Ursachen im Laufe des Lebens auftreten. Therapeutische Maßnahmen richten sich nach Entstehungsgeschichte, Beschwerden und Alter der Betroffenen. Bei Schielbeginn vor dem zehnten Lebensjahr ist das Risiko einer gestörten Sehentwicklung enorm, was lebenslange Schwachsichtigkeit zur Folge haben kann.

  • Strabismus convergens

    Innenschielen. Ein Auge weicht beim Betrachten eines Objekts permanent zur Körpermitte (Nasenrücken) hin ab.

  • Strabismus deorsoadductorius

    vertikales Schielen, Tieferstand des Schielauges in Adduktion (Blick Richtung Nase)

  • Strabismus divergens

    Außenschielen. Ein Auge weicht beim Betrachten eines Objekts permanent nach außen (weg von der Körpermitte) ab.

  • Strabismus sursoadductorius

    vertikales Schielen, Höherstand des Schielauges in Adduktion (Blick Richtung Nase)

  • Strabologie

    Lehre des Schielens, Fachrichtung/Spezialdisziplin innerhalb der Augenheilkunde

  • Suppression

    Unterdrückung, Verdrängung. In der Augenheilkunde beschreibt der Begriff die zeitweise oder ständige Unterdrückung des Seheindrucks des schielenden Auges, um Doppelbilder zu vermeiden. Diese Strategie kann das Gehirn nur im Kindesalter perfektionieren. Tritt eine Augenfehlstellung erstmals im Erwachsenenalter auf, kann ein Ausblenden das wahrgenommenen Doppelbildes nicht erlernt werden.

  • Suppressions-Amblyopie

    Schiel-Amblyopie. Sehminderung aufgrund eines Entwicklungsdefizites des betroffenen Auges, obwohl das Auge organisch gesund ist. Besteht bei einem Kind ein dauerhaftes, einseitiges Schielen, so wird der Seheindruck des abweichenden Auges vom Gehirn blockiert, um Doppelbilder zu vermeiden. Auch kosmetisch unauffälliges Schielen führt ohne Therapie zu dauerhafter, teils hochgradiger Schwachsichtigkeit (Amblyopie). Eine Schiel-Amblyopie wird in der Regel mittels Okklusionstherapie (Abdecken des sehstärkeren Auges) behandelt. Der Erfolg der Okklusionstherapie hängt maßgeblich vom Alter des Kindes (je jünger umso besser) und der konsequenten Durchführung ab. Ab dem zehnten Lebensjahr besteht kaum noch Aussicht auf Behandlungserfolg.

  • Symptom

    Anzeichen bzw. Auswirkung einer Störung oder Krankheit

  • Syndrom

    charakteristische Kombination von Symptomen, die für ein Krankheitsbild typischerweise gleichzeitig auftreten.

  • Therapieziel/Behandlungsziel

    Das angestrebte Ergebnis geplanter Maßnahmen, um Symptome zu reduzieren bzw. zu beheben. 

  • Tonometrie

    Verfahren zum Messen des Augeninnendrucks.

  • Torische Brillengläser

    optische Gläser, die den Abbildungsfehler bei Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) ausgleichen. Auch zylindrische Brillengläser genannt. 

  • Tränenwegsstenose

    meist angeborene Verengung des Tränenkanals. Die Tränenflüssigkeit kann nicht ungehindert durch das Tränenpünktchen bzw. den Tränenkanal abfließen, was oft zu tränenden oder verklebten Augen führen kann. Sofern sich die Verengung nicht von selbst zurückbildet und auch Massagen die Situation nicht verbessern, kann bei häufigen Entzündungen eine Spülung oder eine Operation notwendig sein.

  • Trennschwierigkeit

    Crowding; eng beieinanderliegende Details können nicht mehr getrennt wahrgenommen werden, fällt meist bei der Überprüfung der Sehschärfe auf.

  • Trochlearisparese

    Lähmung des oberen schrägen Augenmuskels (Musculus obliquus superior) durch Beeinträchtigung des IV. Hirnnervs. Durch die resultierende Bewegungseinschränkung entstehen je nach Blickrichtung schräg versetzte bzw. vertikale Doppelbilder.

  • Tropicamid

    Wirkstoff der Augentropfen mit dem Handelsnamen „Mydriatikum“. Augentropfen zur diagnostischen Pupillenerweiterung, um den Augenhintergrund genau begutachten zu können.

  • Vergenz

    gegenläufige oder gespiegelte Augenbewegung. Klassisches Beispiel für eine Vergenzbewegung ist die Positionierung der Augen beim Lesen: Beide Augen müssen sich geringfügig zur Nase bewegen, um die Ausrichtung des Blicks auf den Abstand zum Text zu ermöglichen. 

  • Vergrößernde Sehhilfen

    Bei hochgradiger Sehminderung (meist aufgrund organischer Veränderungen) reicht eine Brille nicht mehr aus. Um Lesefähigkeit oder Orientierung zu ermöglichen, kommen vergrößernde Sehhilfen zum Einsatz, die individuell je nach Vergrößerungsbedarf angepasst werden. Dazu zählen z.B. Lupen, Lupenbrillen, elektronische Lesegeräte oder Fernrohrbrillen.

  • Verschwommensehen

    unscharfes Sehen

  • Vertigo

    med. Fachbegriff für Schwindel

  • Visuell

    den Sehsinn betreffend; über die Augen wahrnehmbare Information.

  • Visuelle Entwicklung

    Das Sehvermögen eines Neugeborenen ist noch sehr unreif, entwickelt sich in den folgenden zwei Jahren rasant weiter und wird bis ins Jugendalter perfektioniert. Kurz nach der Geburt können nur starke Kontraste von hell und dunkel unterschieden werden, während mit einem Jahr bereits ca. 10% und im Alter von 6 Jahren dann 80-100% Sehschärfe erreicht werden sollte. Mittels einer eingehenden orthoptischen Untersuchung kann der Entwicklungsstand erhoben werden.

  • Visuelle Ermüdbarkeit

    Symptom bei Asthenopie. Unzureichende Belastbarkeit der Augen bei alltäglichen Tätigkeiten wie z.B. Lesen oder Computerarbeit, äußert sich häufig durch rasche Ermüdung der Augenregion bzw. angestrengtes Sehen. Die Vielzahl möglicher Ursachen erfordert eingehende ärztliche und orthoptische Untersuchung der Augen. Therapie richtet sich nach Auslöser. 

  • Visuelle Wahrnehmungsstörung

    Störung der Verarbeitung visueller Informationen im Gehirn, führt zu einer veränderten Wahrnehmung des Sehens.

  • Visus

    Fachbegriff für Sehschärfe. Bezeichnet die Fähigkeit des Auges, zwei Punkte als getrennt voneinander wahrzunehmen. Junge Erwachsene sollten eine Sehschärfe von 1,0 - also 100% -erreichen. Je nach Alter und geistigen Fähigkeiten kommen unterschiedliche genormte Testmethoden zum Einsatz.

  • Visusminderung

    reduzierte, unterdurchschnittliche Sehschärfe

  • Vollkorrektur

    vollständiger Ausgleich der vorhandenen Fehlsichtigkeit, meist mittels Brillengläsern.

  • VOR

    Vestibulo-Okulärer-Reflex; Reflexgesteuerte Augenbewegungen, die trotz Kopfbewegung eine stabile visuelle Wahrnehmung der Umwelt ermöglichen.

  • Weitsichtigkeit

    Hyperopie/Hypermetropie; Der Augapfel ist im Vergleich zur Brechkraft zu kurz (Lichtstrahlen treffen sich hinter der Netzhaut). Hyperopie wird mittels Plusgläsern (Brille oder Kontaktlinsen) ausgeglichen, um scharfes Sehen zu erreichen. Kinder können ein gewisses Maß an Weitsichtigkeit selbst ausgleichen (physiologische Hyperopie).

  • Winkelfehlsichtigkeit

    wissenschaftlich nicht anerkannter, irreführender Kunstbegriff für latentes Schielen. Es handelt sich hierbei um KEINE Fehlsichtigkeit im eigentlichen Sinn, sondern um ein verstecktes Schielen, das unter beidäugigen Sehbedingungen zumeist problemfrei reflexartig ausgeglichen wird. Bei ca. 70% der Bevölkerung nachweisbar, verursacht normalerweise keine Beschwerden. Begriff wird von Optikern und Optometristen häufig in der Argumentation für Anpassung und Kauf einer Prismenbrille angeführt.

  • Zapfen

    Sinneszellen der Netzhaut, die hauptsächlich im Bereich der Makula (Sehzentrum der Netzhaut) vorhanden sind. Sind für Kontrast- und Farbwahrnehmung verantwortlich. Enorme Anzahl dieser Sinneszellen auf sehr kleinem Netzhautareal ermöglicht eine optimale Auflösung des auftreffenden Bildes und ist somit Grundvoraussetzung für scharfes Sehen.

  • Zykloplegie

    auch Cycloplegie; Lähmung der Akkommodation (Fähigkeit des Auges, auf unterschiedliche Entfernungen zu fokussieren); meist zu diagnostischen Zwecken durch spezielle Augentropfen herbeigeführter, kurzzeitiger Zustand. Nur in Cycloplegie kann die Dioptrienmessung und somit die Brillenbestimmung (vor allem bei kleinen Kindern) exakt erfolgen.

  • Zylindrische Gläser

    auch torische Gläser genannt; optische Gläser, die den Abbildungsfehler bei Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) ausgleichen.